Blog-o-quest #35: Visionen (August 2018)
Diesen Monat bin ich wieder fleißig…
Die Blog-o-quest für den August wird von Nerd-Gedanken ausgerichtet und steht unter dem Thema “Visionen”. Dazu habe ich mir auch ein paar Gedanken gemacht:
Was haltet ihr von Visionen und Prophezeiungen als Stilmittel/Questhook für Rollenspielabenteuer?
Einer meiner beiden Charaktere aus unsere Fate-Supernatural-Runde hat den Stunt “A twin’s vision”, mit dem ihm seine (verschwundene) Zwillingsschwester einmal pro Runde eine plotrelevante Vision schicken kann. Damit wurde er nach Arizona geschickt, um Feuersalamander zu bekämpfen, die Menschen als Wirte für ihre Larven auserkoren haben, hat die Apokalypse verhindert und sich in einem Abenteuer vorgestellt mit den Worten “Ich bin der Mann mit den Visionen”.
Für Spielleiter: Habt ihr in einem Abenteuer die Spielercharaktere mit einer Vision konfrontiert und wenn ja, wie hat sich das Spiel entwickelt? Wenn nein, wieso nicht?
Für Spieler: Habt ihr im Spiel schon eine Vision/Prophezeihung erlebt? Wenn ja, wie hat euer SL das gestaltet? Wenn nein, würdet ihr euch so etwas wünschen?
Als SL kann ich mich nicht daran erinnern, dass ich die Charaktere mit so etwas konfrontiert habe. Weder in Shadowrun noch in Supernatural, und bei ADND habe ich noch sehr klassisch gearbeitet.
Als Spielerin bereits wie oben erwähnt durch den Stunt. Da der Charakter bis zu dem Abenteuer mit der verhinderten Apokalypse dem ganzen Supernatural-Kram eher skeptisch gegenüber stand, war der Visionenstunt natürlich ein probates Mittel, ihn in medias res zu werfen.
Welche Rollenspielmechaniken haltet ihr für eine wirklich visionäre Idee?
Eine Mechanik, die ich wirklich visionär finde? Gute Frage. Für mich persönlich war die Erkenntnis, soziale Konflikte über Mechanismen abzubilden, visionär. Denn das kannte ich bis dahin nicht, und es war für mich eine Offenbarung. Zu nennen sind da die Karten bei Primetime Adventures, das Ziehen der Würfel bei Dogs in the Vineyard oder das Intrigensystem bei A song of Ice and Fire RPG.
Welches Rollenspielsetting wäre eure Zukunfts-Horrorvision – und warum?
Ich verstehe die Frage nicht so ganz, muss ich gestehen, aber ich interpretiere sie mal wie folgt: Welches Setting sollte niemals Realität werden?
Ich bin eine große Freundin von Endzeit-Szenarien, gerade wegen dieses “Was wäre wenn” oder des “Was würdest Du tun?”, aber ich glaube, ich möchte nicht, dass auch nur eins davon Realität wird. Weder herabstürzende Monde mit mutierten Tieren und Klimaerwärmung, noch Pilzsporen oder atomare Winter nach dem Dritten Weltkrieg sind jetzt besonders reizvoll als Umgebung, wo ich leben möchte.
Wagt einen Blick in die Zukunft: Wie wird eure Rollenspiel-“Karriere” in zehn Jahren aussehen?
Vielleicht schaffe ich es ja endlich mal, eins meiner Settings zur Marktreife zu bringen. Ansonsten trage ich hoffentlich die Flamme in die nächste Generation.
Bonusfrage: Blickt in die Zukunft eures Lieblings-RPGs – wie wird es sich entwickeln, was wünscht ihr euch?
Generell braucht es mehr Science-Fiction (Space Opera, Planetary Romance) und mehr Urban Fantasy auf Deutsch. Ob das jetzt für Fate oder ein anderes System ist, finde ich dabei erstmal nebensächlich, aber es sollten eben Eigenentwicklungen sein und nicht nur Übersetzungen.