31TageQuest: Tag 3 – Was ist Dein Lieblings-Setting?
Ich schwanke ein bißchen zwischen Endzeit und Steampunk, aber ich denke, Endzeit gewinnt mit knappem Vorsprung. Das war damals auch das Titelthema meiner ersten Anduin-Ausgabe, und außerdem, es gibt da dieses Spiel, dass ich gerne etwas pushe.. (es heisst übrigens Heredium und ihr solltet es euch alle zulegen! Ende der Werbedurchsage)
Ja, aber warum Endzeit? Die meisten verbinden damit etwas furchtbar trostloses, düsteres – verzeihung, dysteres – und irgendwie emomässiges, die Melancholie des nuklearen Winters. Eine furchtbare Katastrophe, sei sie nun menschengemacht oder durch Naturgewalten ausgelöst, hat die Erde heimgesucht und alles verändert.
Und was fasziniert dich jetzt so daran? Das ist ja schon ein bißchen morbide..
Eben nicht. Endzeit ist für mich eine besondere Form der Alternative History oder in dem Fall eher eine Alternative oder Possible Future (man möge mir die Anglizismen nachsehen, ich bin gerade im Übersetzerinnen-Modus). Etwas unglaubliches ist passiert, und die Menschheit muss damit klarkommen.
Wie gehen die Menschen damit um, wenn es plötzlich kein Internet mehr gibt? Für viele Teenies dürfte das definitiv die Apokalypse bedeuten, schliesslich wächst die Generation der 12-19jährigen mit Facebook und Co auf wie unsereins mit der roten Box von DND oder der Maske des Meisters.
Was passiert tatsächlich nach einer atomaren Katastrophe? Wer überlebt, wie und wo, wie verändert sich das Klima und die menschliche Gesellschaft? Werden wir wirklich wieder zu Barbaren und Kannibalen, oder ist so etwas wie eine Zivilgesellschaft möglich? Ergeht sich die Menschheit in Trauer um ihr Schicksal oder tritt sie der Natur, der Katastrophe und dem ganzen Rest mal kräftig in den Allerwertesten?
Und dann kommt in unserem Hobby ja auch immer noch das Fantastische zum Realistischen. Können Strahlungen solche Mutationen auslösen, dass Psikräfte auftreten? Was ist, wenn vor der Katastrophe bereits ein höheres Techlevel geherrscht hat als heute, wissen die Menschen zehn, zwanzig, hundert Jahre danach noch, was sie mit diesen Waffen tun können?
Endzeit ist soviel mehr als ins Eckchen setzen und heulen. Endzeit ist Neuanfang und Katastrophe gleichzeitig, und ich denke, das ist das, was mich gerade so fasziniert.
Kann die Begeisterung gut nachempfinden. Zombies kommen bei dir dabei nicht vor, nein? Falls doch, kann ich dir “Feed: Viruszone” empfehlen. Ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich finde es recht innovativ, weil es eben um eine Gesellschaft und ihre erlebten Veränderungen (Politik, Todesstrafe, Tierhaltung, Sicherheitsvorschriften etc.) ca. 25 Jahre nach der Zombiecalypse geht.
Zombies waren interessanterweise nie so mein Fall, zumindest nicht im Horror. Bei der Endzeit find ich sie ok, ich mag auch “28 Days later”, aber ich muss sie nicht unbedingt im Spiel oder Buch haben, damit es gut wird.