Blog-o-quest #52: Rückblick

11. Januar 2020 Aus Von Niniane

… auf 2019. Die Fragen für diese Blog-o-quest stellt Greifenklaue

1. Welches Rollenspielereignis war für dich am prägnantesten/lustigsten/einprägsamsten in 2019?
Es gab 2019 unglaublich viele schöne Rollenspielereignisse, beginnend bei der Monsterhearts-Runde, aus der sich durch das persönliche Kennenlernen eines Mitspielers auf der DZ-Con eine wirklich gute Freundschaft ergeben hat, über die vielen Cons, die ich beruflich besucht habe und bei denen uns immer wieder Leute Mut zugesprochen haben bis hin zu einigen sehr intensiven Spielrunden. Eine davon möchte ich exemplarisch hervorheben: In unserer Supernatural-Runde hatte es sich schon vor längerer Zeit ergeben, dass mein Charakter einen Bruder bekommt, zuerst ein NSC, aber der Spieler, der diesen NSC geführt hat, war so angetan, dass er mich fragte, ob er ihn als festen Charakter übernehmen dürfte. Da wir beide interessanterweise beide die gleiche Vorstellung von diesem Charakter hatten, hatte ich auch keine Bedenken, dass das nicht gut wird – und ich fand die Idee, dass mein Jungjäger endlich einen großen Bruder hat, sehr spannend (Wir hatten somit unsere eigenen Winchesters – allerdings hießen Sam und Dean äh Niels und Benedikt bei uns mit Nachnamen Heckler). Benedikt verliebte sich im Laufe der Zeit in eine andere Jägerin (Emily, ebenfalls einen Spielercharakter), mit der Niels schon einiges durchgemacht hatte. Diese Jägerin geriet in Folge eines Abenteuers ins Visier einer Hexe, die schließlich durch einen Dschinn Benedikt entführen ließ. Durch Würfelpech kam es dazu, dass der Dschinn in Gestalt eines Polizisten Benedikt am Ende des Abenteuers, gerade, als Niels und Emily ihn wiedergefunden hatten, erschoss und Niels nichts mehr tun konnte, als seinen sterbenden Bruder im Arm zu halten. Das war schon ziemlich heftig, da es so absolut unerwartet kam – für mich als Spielerin und für den Charakter erst recht, und die Runde ist mir (und den anderen Spielern und dem SL) noch einige Zeit nachgegangen. 

2. Wie oft bist Du 2019 zum Spielen gekommen? Was wurde am meisten gespielt, welche Systeme hast Du neu kennengelernt?
Ich habe vor kurzem eine ausführliche Statistik gemacht, tatsächlich habe ich 87 Runden (und nicht 86, wie ich auf Twitter behauptet habe, da ich tatsächlich unseren Fewshot Kids on bikes vergessen habe und mir eine Monster of the week-Runde zuviel aufgeschrieben hatte) gespielt. Von diesen Runden waren 26x Monsterhearts, 16x Fate Core und 14x Monster of the Week.
Neu als Systeme waren für mich 2019: Warhammer 4th Ed., Coriolis (Mutant-Engine), Runequest, The Skeletons, A quiet year, No Boundaries, Kids on bikes und The Spire (Eidolon Sky).
Neu als Spiele, aber mit bekanntem System, waren Masks, Comrades, Alas for the awful sea (So tief die schwere See), Superhuman und KULT: Divinity Lost (alle pbtA) sowie All for one – Régime Diabolique (Ubiquity). 

3. Welches RPG-Produkt 2019 (aber nicht unbedingt aus 2019) ist Dein Produkt des Jahres?
Coriolis – Der verschwundene Abgesandte. Das erste Mal, dass ich beim Lektorieren mit einem NSC mitgefiebert habe. 
Monster of the week. Es ist super erklärt, es macht Spaß und es ist sogar anfängertauglich. Einfach ein richtig gutes Spiel und (fast) so gut wie Monsterhearts.  

4. Welcher Blogartikel, welches Video, welcher Karneval Deiner RPG-Kollegen (also quasi der Blogosphäre) hat Dich 2019 am meisten geflasht?
Ich muss gestehen, so häufig komme ich gar nicht dazu, Blogs zu lesen, Videos gucke ich mir gar keine an (ich bin keine große Freundin von Let’s plays, ich spiele lieber selbst). Ich habe aber immer viel Spaß mit der Blog-o-quest und dem Karneval an sich und überlege, ob ich etwas beitragen kann (was häufig an Ideenlosigkeit oder der Zeit scheitert), aber beide Angebote sind auf jeden Fall super, um den eigenen Blog auch immer mal wieder zu pushen. 

5. Welches sind die Medien 2019 für Dich? Bester Film, beste Serie, beste Buch, beste Comic etc.?
Bester Film: Hm… da mir noch Marvel-Filme gefehlt haben, gab es kein Endgame für mich und Captain Marvel fiel flach, weil ich die Mutter aller Erkältungen hatte. Bleibt also nur der zweite Teil von ES, den ich auch deswegen hervorheben möchte, weil ich zum ersten Mal in meinem Leben in einem Autokino war. 

Beste Serie: Oh, da gab es mehrere: Prinz der Drachen, She-Ra, How to sell drugs online (fast), Riverdale (was streng genommen nicht aus 2019 ist, nur die 3. Staffel), Sex Education, Eastsiders (auch da lief die letzte Staffel 2019, die Serie selbst ist älter), The Umbrella Academy (ich habe sehr viel Netflix gesehen, stelle ich fest)

Bestes Buch: “Vom gleichem Blut” von Alexander Hartung. Zweiter Teil der Thriller-Reihe um den Ermittler Nik Pohl, und endlich mal ein spannender Thriller, der ohne irre Serienkiller und ausführliche Beschreibungen grausamer Morde auskommt. 
“Ein dreckiger Job: Seelenakte Frankfurt am Main” von Helmut Barz. Urban Fantasy um einen seelensammelnden Dämon mit spannenden Twists und einigen blutigen Szenen.

Bester Comic: Alle Comics, die ich in diesem Jahr gelesen habe, stammen schon aus früheren Jahren. 

Bestes Album: Bear’s Den – So that you might hear me. Wunderschön melancholischer britischer Indie-Folkrock. 
Nathan Gray/Jesse Barnett – Split. Wer es schafft, mich zum Weinen zu bringen, und das wiederholt und durchaus positiv gemeint, hat sich hier einen Platz verdient. 
Außer Konkurrenz, weil sie meine Alltime Favourites sind: Bad Religion – Age of unreason. Sie haben es auch nach vierzig Jahren immer noch drauf.

Bonus: Warst Du 2019 auf RPG-Cons? Wenn ja, wie war es?
Ja, zum einen war ich da beruflich, was immer sehr schön, aber auch sehr anstrengend ist (für Stimme und Füße), und dann auf Mehrtages-Cons wie dem Tanelorntreffen, der DZ-Con und der Einhornwald-Con. Alle miteinander sehr gemütlich und letztere sogar sehr familiär, weil es immer relativ wenige Besucher sind.