[Wunsch ist Wunsch] Zu spät, zu spät.. (Wünsch dir was, Teil 1)
.. ich fühle mich gerade ein wenig wie das Kaninchen aus “Alice im Wunderland”, schließlich ist morgen Heiligabend und ich hab noch nicht den Wunsch meines Blog-Wichtelkinds erfüllt!
Aber ich bin ja bekanntermaßen Perfektionistin (also keine halbgaren Wünsche) und bekennend anglophil (presents will be available on 25th December – what is that “Heiligabend” again?), also kann ich noch innerhalb der Frist zumindest den ersten Teil meines Wunsches einreichen.
Mein Wunsch dieses Jahr kam von Lars-Alexander von Mad-Kyndalanth und lautet:
Ich wünsche mir “ein sinnvolles und effektives Überlebenspaket für einen wandernden Abenteurer durch dünn besiedeltes Waldlandgebiet und Hügellandschaft.”
Das ist also nun mein Wunsch. Puh. Ich muss ja gestehen, meine erste Assoziation war ein eher tabellenlastiges Spiel, in dem ich auswürfeln kann, was ich alles in meinem Rucksack habe, und zwar über die Tabellen „Kleine Rucksackgegenstände“, „Mittlere Gegenstände, weich“, „Mittlere Gegenstände, hart“ und „Große Gegenstände”. Ich mache solche Dinge gerne mit Handwedeln (oder über Schicksalspunkte oder Style Dice, denn wenn mir ein Spieler käme mit “Ich habe aber ein Schlauchboot, zwei Zelte UND einen Notfallsender dabei” würde ich als SL einiges dafür verlangen, dass er mir das plausibel erklärt, vor allen Dingen bei einem Wüstenabenteuer). Aber nun habe ich diesen Wunsch zugelost bekommen, und ich möchte meinem Secret Santicore-Wichtelkind seinen Wunsch erfüllen und nicht einen Vortrag darüber halten, dass ich über so etwas nicht nachdenke.
Nun, wie erfüllt man so einen Wunsch? Eine Zufallstabelle? Ich bin mir sicher, das es so etwas schon gibt, und spontan würde das eine W10, vielleicht noch eine W12-Tabelle (wie gesagt, ich habe mir noch nie über so etwas Gedanken gemacht). Dann dachte ich, ich frage einen guten Bekannten, der gerne und viel draußen unterwegs ist, oder befrage allgemein Wanderfreunde und Pfadfinder. Hieß dies hier “National Geographic Blogwünschewichtel”, wäre das sicher eine gute Idee. Für Rollenspiel eher ein wenig trocken. Bevor ich nun aber das Handtuch werfe, und Mad-Kyndalanth unbesanticoret bliebe (was ich persönlich für die schlechteste Lösung halte), ist mir dann doch noch etwas eingefallen. Sein Wunsch sagt ja nichts darüber aus, in welchem Setting der wandernde Abenteuerer unterwegs ist, und mir Endzeit-Fangirlie stand plötzlich spontan der typische Postapokalypse-Reisende vor Augen, der mit Schrotflinte und Gasmaske durch die verstrahlte und zerfallene Landschaft wandert, immer auf der Hut vor Zombies / Mutanten / Kannibalen (wahlweise auch alles in einer Person). Und was hätte nun ein Abenteuerer in einer Steampunk-Welt im Rucksack? Was, wenn die dünn besiedelte Landschaft auf einem fernen Planeten liegt und die nächste Basis ist ein paar Tagesreisen entfernt? Das nächste Dorf, die nächste Oase?
Fantasy (EDO, High Fantasy)
DER Klassiker. Was ein Wanderer in diesen Settings dabei hat, kann der geneigte Spieler oder Spielleiter in einer Vielzahl von Tabellen in den verschiedensten Büchern nachlesen. Aber das ist ja nun nicht die Aufgabe dieses Wunschs (dabei besitze ich sogar Rolemaster, die Mutter aller Tabellensammlungen).
Wichtig ist in jedem Falle Verpflegung: Eine Wasserflasche, Dörrfleisch oder auch geräuchertes, Trockenobst und Brot; alles in allem Dinge, die sich lange halten. Mit Sicherheit hat ein Wanderer in einem solchen Setting Waffen dabei, Pfeil und Bogen sowie ein Schwert / Degen / Stab und ein Messer / Dolch. Die gehören zwar nicht ins geforderte Überlebenspaket (zumindest die Lang- und die Fernkampfwaffen nicht), sind aber wichtig, um sich gegen Feinde zu verteidigen und den Speiseplan aufzupeppen.
Für letzteres ist ein kleines Säckchen mit einer Gewürzmischung, die viele Händler für ein paar Münzen in den Dörfern und Städten der Umgebung verkaufen, ebenfalls essentiell. Schliesslich kann das erlegte Kaninchen nicht einfach nur überm Feuer gebraten werden, ein wenig Geschmack ist nicht verkehrt.
Um das Kaninchen überhaupt braten zu können, sind natürlich Zunder, Stahl und Feuerstein im Paket enthalten, ebenso einige Hölzer, auch wenn es in dieser Gegend genug trockenes Gras geben sollte, mit dem man das Feuer anheizen kann. Will der Abenteurer jedoch auf Nummer sicher gehen, dann nimmt er noch ein wenig Kohle mit, denn wenn sich nichts Brennbares findet (zumindest in der Hügellandschaft, im Wald sollte sich immer noch ein wenig Reisig auftreiben lassen), muss nicht auf die Kleidung oder anderes überlebenswichtige zurückgegriffen werden.
Damit der Abenteurer seine Nächte nicht auf dem kalten Boden unter freiem Himmel verbringen muss, sind eine Bettrolle / Schlafsack und/oder ein Zelt im Paket enthalten. Letzteres eignet sich allerdings nur dann, wenn der Abenteurer seine Wanderung ohne Not und Zeitdruck durchführt. Aber mal ehrlich – wer baut schon ein Zelt auf, wenn die Häscher eines dämonischen Gegners hinter einem her sind?
Dieses war der erste Streich, doch die folgenden sollten in den nächsten Tagen kommen.