Ich mag keine Druiden..
.. jedenfalls nicht in Fantasywelten.
Gestern abend wurde mal wieder Malmsturm gespielt, Setting wie immer “Chroniken von Udyra”. Einer der Charaktere ist ein Elementarmagier, ein “Druide”, der sich mit den Mächten der Natur auskennt (und auch mit ihren Wirkstoffen..) und sich in einen Wolf verwandeln kann.
Zu Beginn hatte ich dem Spieler mitgeteilt, dass er fortan kein Druide mehr ist, sondern ein Umbrani. Das leitet sich vom lateinischen Wort für Schatten ab, weil ich irgendwie bei der Erschaffung der Elementarmagier die Liedzeile “Son of twilight, lord of shadows” von Luca Turilli im Ohr hatte.
Als die Sitzung vorbei war und ich meinen Spielern wieder ein Stück Metaplot enthüllt habe (merke: Es ist nie gut zu leiten, wenn du der einzige am Spieltisch bist, der den vollen Durchblick hat, denn dann fangen deine Spieler an mit den Schergen der Göttin, die sie zur Strecke bringen will, zu diskutieren), kam die Diskussion auf, warum denn die Druiden keine Druiden mehr sein sollten.
Ich bin der Überzeugung, dass in jedem irgendwie keltisch angehauchten Fantasysetting (und in den meisten anderen) Druiden ein ganz bestimmter Stereotyp sind: Nette Typen mit langen Bärten oder langen Haaren, die gerne mal die Kräuter und Pilze, die ihnen der Wald bietet, wild durcheinander probieren, sie sind neutral-gut (ja, ich gebe zu, Niniane war eine ADND-Druidin, jetzt ist es raus..) und wenn sie keine Elfen sind, dann sind sie zumindest gut Freund mit ihnen.
Sicher, Stereotypen und Klischees sind wichtig für den Wiedererkennungswert. Schreibe ich “Pferd” in ein Setting, weiss jeder, was gemeint ist, verwende ich überall “Renner” oder “Trabtier”, dürfte das schon weniger der Fall sein. Aber ich mag nicht einfach Versatzstücke zusammenpappen und alten Wein in neue Schläuche füllen. Ein wenig Eigenleistung muss schon sein.
Am Ende des Abends kam dann vom Spieler des “Druiden” der Vorschlag auf, die Gruppe “Silvani” zu nennen. Das wurde gekauft.